Pflanzenschutz

Pflanzen werden ab und an von Pilzen, Insekten, Schnecken oder unliebsamen Nagern befallen. Die Ursache hierfür kann eine ungünstige Wetterlage oder ein unbedachter Eingriff des Menschen in die Natur sein. Mehrere Möglichkeiten bieten sich für den Pflanzenschutz an.

Manuelle Maßnahmen

Befindet sich die Erkrankung der Pflanze im Anfangsstadium und man kann den Schädling aufgrund des eigenen gärtnerischen Wissens identifizieren, stellt die manuelle Methode eine Möglichkeit des Pflanzenschutzes dar. Befallene oder auf den Boden gefallene kranke Pflanzenteile werden eingesammelt und entsorgt.
Entgegen der landläufigen Meinung, dass beispielsweise Bierfallen ein effektives Mittel gegen Schnecken sind, empfehlen wir ausgelegte feuchte Bretter, Jutesäcke oder Rhabarberblätter. Unter denen verkriechen sich die Schnecken häufig tagsüber und lassen sich auf diese Weise leicht einsammeln. Bierfallen sind zwar auch ein mögliches Instrumentarium zur Schneckenbekämpfung, haben aber den Nachteil, dass sich nicht nur die eigenen Gartenschnecken zur „Bierparty“ einfinden, sondern auch gleich noch die aus der Nachbarschaft.

Fallen

Bei Ratten und Wühlmäusen sind entsprechenden Fallen angesagt.

Naturbrühen/-sude

Ist der Erkrankungszustand der Pflanze durch Pilzbefall bereits fortgeschritten, hält Mutter Natur einige probate Mittel bereit: Beginnen wir mit dem Ackerschachtelhalm.

Ackerschachtelhalm

Gartenliebhaber mit botanischen Kenntnissen können den Ackerschachtelhalm in der Natur pflücken. Häufig ist er auf verwilderten Grundstücken und auf Baustellen anzutreffen. Und so geht es: Setzen Sie 10 Liter Wasser mit 300 Gramm zerkleinertem Ackerschachtelhalm an und lassen das Ganze 24 Stunden ziehen. Für den Sud können Sie übrigens auch 30 Gramm zerriebenes Ackerschachtelhalm-Trockensubstrat verwenden. Danach kochen Sie das Gebräu auf und lassen es anschließend noch eine Viertelstunde köcheln. Nach Abkühlung des Sudes filtern Sie den Ackerschachtelhalm aus der Flüssigkeit heraus und verdünnen das Ganze mit Wasser im Verhältnis 1:5. (Quelle: pflanzenlexikon.org)

Jetzt haben Sie ein auf biologischer Basis wirkungsvolles Pflanzenschutzmittel. Sie können es auf Rost, Mehltau oder von Blattfleckenkrankheiten befallene Pflanzen verspritzen. Das Gebräu kann auch gegen Schorf eingesetzt werden.

Rainfarn

Ein weiteres Naturmittel ist der Rainfarn, den Sie ebenfalls in der Natur finden. 10 Liter Wasser werden mit 300 Gramm frisch gepflücktem Rainfarn zubereitet. Das Ganze gären lassen. Anschließend kann die Brühe gegen Pilzerkrankungen wie Rost oder Mehltau eingesetzt werden. Auch wirkt sie gegen Blattwespen, Erdbeermilben und Läuse. (Quelle: nabu.de)

Brennessel

Eine andere nützliche Pflanze aus der Natur ist die Brennessel. Sie hilft gegen Blattläuse und Milben. Ein Kilogramm frische Brennesseln in 10 Liter Wasser geben und 24 Stunden lang ziehen lassen. Den fertigen Brennesselauszug anschließend unverdünnt auf die befallenen Pflanzen versprühen. Das Ganze kann auch auf gesunde Pflanzen aufgebracht werden. Deren Zellwände werden dadurch gestärkt, wodurch die Abwehrstoffe der Pflanze im Vorfeld gegen möglichen Pilzbefall oder saugende Insekten gefördert werden. (Quelle: nabu.de)

Baldrian

Zur Stärkung der Pflanzen kann auch Baldrian verwendet werden. Ein Kilo frisch gepflückten bzw. 150 Gramm getrockneter Baldrian in 10 Liter Wasser geben und 24 Stunden ziehen lassen. Anschließend die Pflanzenteile herausfiltern und den Kaltwasser-Auszug unverdünnt auf die Pflanzen spritzen. Wer es einfacher haben möchte, kauft flüssigen Baldrianextrakt. (Quelle:gartenakademie.rlp.de {Einsatz von Pflanzenextrakten} )

Biologischer Pflanzenschutz

Der biologische Pflanzenschutz baut auf Nützlinge im Garten und das sind, um nur einige zu nennen: Vögel, Igel, Marienkäfer, Flor- sowie Schwebfliegen. Damit die kleinen Helferlein auch zum Zuge kommen dürfen, müssen allerdings entsprechende Lebensbedingungen im Garten geschaffen werden. Dabei kann es sich um Holzstapel, angebohrte Baumscheiben, Vogelhäuschen sowie eine dünne Laub- oder Mullschicht als Versteckmöglich-keiten für Insekten und Kleintiere handeln.
Ob der heimische Zwei-, Siebenpunkt- oder asiatische Marienkäfer sich auf den Blättern tummelt, spielt zunächst einmal eine untergeordnete Rolle, denn sie alle haben eines gemeinsam. Blattläuse stehen ganz oben auf ihrer Speisekarte. Wieweit allerdings der sehr anpassungsfähige asiatische Marienkäfer den einheimischen Arten ihren Lebensraum streitig machen wird, das steht auf einem anderen Blatt geschrieben.
Ein anderer Nützling ist die zirka 1,5 cm lange, hell grün schimmernde Florfliege, genauer gesagt ihre Larve. Sie bevorzugt Blattläuse, verschmäht aber auch andere Insekten und sogar die eigene Art nicht.
Ein anderes Helferlein sind die wurmartigen Larven bestimmter Schwebfliegen-Arten. Sie gehören ebenfalls zu den Blattlausvertilgern. (Quelle: pflanzenschutzdienst:rp-giessen.de)

Trotz aller Bemühungen durch natürliche Maßnahmen die Pflanzen vor Krankheiten jeglicher Art zu schützen, können ihnen beispielsweise ungünstige Witterungsbedingungen einen Strich durch die Rechnung machen. Dann heißt es: auf ein Neues. Falls alle Stricke reißen, wenden Sie sich bitte an unser freundliches Fachpersonal im Jürgl-Gartencenter. Sie können Ihnen bei manuellen Maßnahmen, Naturbrühen, biologischem Pflanzenschutz und anderen Schutzmaßnahmen weiterhelfen.